Mitte April

Es ist nun mitte April, was bedeutet, dass schon wieder gut zwei einhalb Monate rum sind oder so.

In 2 einhalb Monaten kann viel passieren und ehrlich gesagt muss ich mal kurz schauen, was so in dieser Zeit alles gelaufen ist.

  1. Erster Sushiro Besuch von vielen
  2. Hiroshima-Style Okonomiyaki
  3. Ende des Schuljahres
  4. Ferien (Arbeit, Urlaub, Sakura und Karaoke)
  5. Das neue (Schul-/ Arbeitsjahr)

SUSHIRO

Sushiro ist ein Sushi-Restaurant (wie es im Namen steckt) Es ist eine Kette, man findet Läden in Japan verteilt in all möglichen Städten. Das Prinzip ist recht simpel: man bestellt via Tablett die kleinen Portionen (Vor allem Sushi, aber auch Ramen, Udon, Kuchen, Getränke,…) und die Bestellung kommt dann über ein Laufband zum Tisch geliefert. Die kleinen Teller werden erst abgeholt, wenn man den Laden verlässt, was bedeutet, dass nach und nach sich die Teller auf dem Tisch immer weiter stapeln.

Anfang März war unser erster Besuch gemeinsam dort, seit dem waren wie schon das ein oder andere Mal da. Das letzte Mal (letzten Freitag) mit gut einer Stunde Wartezeit, bis wir uns setzen konnten.

Hiroshimastyle Okonomiyaki

Und, schon wieder Essen. Klingt als würde ich häufig auswärts essen, stimmt auch irgendwie. Zumindest deutlich häufiger als in Deutschland. Unter anderem, weil Lebensmittel durchaus recht teuer sind, wenn ich selber koche muss ich auch mehr zahlen, dagegen kann Auswärtsessen (und ich meine lecker und auch recht gesund) im Vergleich zu Deutschland recht preiswert sein, bedeutet, so stark nimmt sich es preislich nicht.

Tja, aber zurück zu den Okonomiyaki. In Takadanobaba gibt es in der Nähe vom Bahnhof ein Gebäude mit vielen Restaurants, eben auch ein Okonomiyaki Restaurant. Zur Feier meines ersten Gehalts in Japan habe ich meinen Freund dahin Mitte März eingeladen. Mitte März? Mit Verspätung? Tatsächlich nicht! In Japan ist es recht üblich sein Gehalt mitte des Monats zu bekommen und eben nicht Ende des Monats. So auch bei meinem Arbeitsplatz.

Was ich an Japan Liebe ist, dass jede Regio irgendwie eine Spezialität hat. Okonomiyaki sind ganz simpel gesagt Gemüsepfannkuchen ganniert mit eine Okonomiyaki-Sauce, Majo und Bonito-flocken. Zumindest ist das die Basis. In Kansai, genauer um Hiroshima isst man diese Pfannkuchen mit Ramennnuden drin. Anfangs (also so 2017 oder so) war ich davon nicht so begeistert. Sie machen es noch schieriger zu essen und das Gericht liegt schwer im Magen. Aber, ich habe auch die lieben gelernt und so mit freuden fest gestellt, dass hier und da in Tokyo auch die Möglichkeit besteht Hiroshima-Style Okonomiyaki zu essen.

Ende des Schuljahres

Wenn sich der März langsam dem Ende neigt, dann neigt sich auch das Schul- und Arbeitsjahr in Japan dem Ende entgegen. Bedeutet: Abschluss-Klausuren (für das Schuljahr). Bei uns unterteilt in eine Präsentation und in einen Aufsatz, den wir schreiben mussten. Beides jetzt nicht wirklich die schwierigsten Aufgaben. Vor allem die Präsentation fiel mir recht leicht. Als Thema sollte man sich etwas raus suchen, was man gerne macht, was einen interessiert. In meinem Fall war das Hannover 96. Ich dachte erst so: maximal 5 Minuten ein Referat, easy. Ja… Pustekuchen. Ich hatte Zeitprobleme, meine Präsentation war (als ich sie erstellt habe) deutlich zu lang und ich habe auf biegen und brechen versucht zu kürzen, habe lange dran gesesse, nur um am Ende zu erfahren, dass es durchaus in Ordnung war auch 10 bis 15 Minuten zu halten. xD

Für mich und einen zweiten Klassenkameraden gab es noch eine weitere Klausur. Wir haben einen Test zum Klassenüberspringen gemacht. Um zu dem zugelassen zu werden brauch man gute Noten, die Empfehlung vom Klassenlehrer und darf kaum Fehltage haben, was der Kollege und ich auch erfüllt haben. Leider habe ich bei der Sektion für die Kanji (die chinesischen Schriftzeichen) die hälfte der Aufgaben übersehne und ich vermute stark, dass das der Grund war, warum ich da durchgefallen bin. Also keine Klasse übersprungen. Macht nichts, nächstes Mal. Und so ging dann mein erstes Semseter (Quadrester?) an der Sprachschule zu Ende und es standen 2 1/2 Wochen Ferien an.

Ferien

Wie verbringt man also Ferien. Bedeutet ja viel Zeit. Naja, vorrausgesetzt man jobbt nicht 4 mal die Woche. Der Job fällt da ja natürlich nicht weg. Aber, ich beschwere mich nicht. Tatsächlich macht es mir da in der Küche Spaß, die Kollegen sind nett und ich fühle mich auch gebraucht.

Trotzdem waren mein Freund und ich auf Kurzurlaub in Atami. Atami liegt an der Küste, gut 3 Stunden entfernt mit dem Zug gen Westen. Beliebt unteranderem auch als Abschlussfahrt mit Freunden nach absolvierung des letzten Schuljahres der Oberstufe. (Bedeutet nur, ich bin nicht alt, aber ich habe sicher den Altersdurchschnitt der Toristen in Atami gehoben). Unser Hotel lag nicht weit vom Strand, ein Ryokan (eine eher traditionelle Unterkunft) mit Onsen.

Unser Zimmer, ausgelegt mit Tatami-Matten und Blick aufs Meer. Wirklich schön.

Wenn man das Bild sieht mag sich der ein oder andere fragen: „Und, wo schlaft ihr?“ Die Antwort: genau da, wo der Tisch steht. Abends räumen die Hotelangestellten den Tisch nämlich beiseite und legen den Futon aus. Das Bild ist kurz nachdem wir ins Hotel gekommen sind. Kaum waren wir auf dem Zimmer hat uns die Dame die uns hoch geleitet hat Tee eingeschenkt.

Den getrunken und kurz umgezogen sind wir erst zum Strand, anschließend mit der Seilbahn den Berg hoch und oben zum Schloss. Den Tag war es recht winding und diesig, weswegen man nicht wirklich weit schauen konnte. Hat uns aber nicht gestört. Das Schloss hat vom 1. bis in den obersten Stock ein paar interessante Ausstellungen. Aber ich denke am meisten begeistern sich die Besucher vor allem für den Keller. Eine Spielhalle. Man kann Rennspiele, Trommelspiele, etc nach herzenslust spielen, mit dem Eintritt für das Schloss hat man auch für alles da unten bezahlt und muss nicht alle paar Minuten 100 yen oder so einschmeißen.

Zurück im Hotel gab es Abendessen. Auf dem Zimmer. Ist… gewöhnungsbedürftig. War eine Erfahrung wert. Das Essen war aber super lecker.

Abend ging es dann noch auf ein Spaziergang, das Abendrot den Tag, ein Traum!

Am nächsten Tag ging es nach Hatsushima, eine Insel, mit dem Schiff gut 30 Minuten von Atami entfernt. Und was ein Tag. Die Schiffsfahrt entspannt, auf der Insel angekommen einen Rundgang drumherum gemacht (gut 3-4 Kilometer und man ist einmal drum herum). Danach sind wir in einen Park, wo man es sich in Hämgestühlen bequemmachen konnte, sich was zu essen gönnen konnte und einfach mal entspannen konnte. Ich meine, angenehme Temperaturen, sonniges Wetter auf einer Insel im Pazifik klingt doch fast nach Paradies, oder? Ich habe es auf jeden Fall genossen. Am nächsten Tag ging es dann entspannt zurück.

Wir befinden uns immernoch in den Ferien. Und März/April, da lassen sich Japan und Kirschblüthe kaum ohneeinadener assoziieren. Kirschblüthenzeit in Japan ist schön. Bäume erblühen im Ganzen Pink, seltener weiß. Bei gutem Wetter gehen die Leute raus, treffen sich mit Kollegen, Freunden oder Verwandten zum Hanami (Hana=Blume, Mi= sehen). Meist in Form eines Picknicks unter der vollen Pracht der Kirschblüten. So auch ich mit meinem Freund, seiner Schester samt ihrer Familie. Jeder eine Bento-Box, ein Salat, ein Getränk und von uns als kleines Mitbringels Dangos von unserem Dango-Laden um die Ecke. (Super lecker!)

Nun neigen sich aber langsam die Ferien in diesem Teil zu Ende, wo ich dachte, es wäre doch ganz lustig nochmal mit Klassenkameraden Hanami zu machen. Bis wir ein Datum gefunden hatten hat es natürlich gedauert und als der Tag kam erfreuten wir uns windigem regnerischen Wetter. Folge: kurzfristige Planänderung, ab zum Karaoke! Karaoke in Japan und in Deutschland sind doch recht verschieden. Klar, das Konzept es wird ein Lied gespielt und man singt dazu bleibt. Aber es ist ein anderes Setting. Als Gruppe (oder auch Einzelperson) kriegt man seinen eigenen privaten Raum und kann sich dort nach herzenslust die Seele aus dem Leib singen. Ein Getränk muss man bestellen, aber es gibt auch Getränke und man darf wohl auch mitgebrachte Sachen konsumieren. Und wir haben gesungen, so lang, dass ich mit hängen und würgen noch die letzte Bahn nach Hause bekommen hatte. xD

Neues Schuljahr

Kommen wir zum letzten Part dieses Eintrags. Ferien vorbei, ein neues Schuljahr beginnt. Tja und meine Schule ist über die Ferien umgezogen. Von Takadanobaba nach Nishi-Shinjuku. Nicht weit weg, aber halt umgezogen. Das Gebäude: brandneu und beherbergt nun statt 2000 Schüler 4000 Schüler. Meine persönliche Meinung: an sich wirklich schön und modern, aber für 4000 Schüler, 14 Stockerke sind zwei schmale Treppen und zwei Aufzüge doch etwas dürftig. Am ersten Schultag habe ich knapp 10 Minuten gebraucht um über die völlig überfüllte Treppe nach unten und dann aus dem Schulgebäude zu kommen. Naja, aber was will man machen… . Jedenfalls ist nicht nur das Gebäude neu, sondern auch mein Zeitplan, ich habe jetzt Vormittagsunterricht und auch die Klasse. Aus meiner vorherigen Klasse sind lustigerweise genau meine Sitznachbarn wieder in meiner Klasse und wir sitzden auf fast den gleichen Plätzen wieder nebeneinander. So wird es nicht langweilig.

Die Klasse scheint bisher ganz gut. Die Leute sind nett und freundlich und im Durschnitt habe ich das Gefühl, dass auch alle mehr aus sich heraus kommen. Mal sehen wie es sich weiter entwickelt. Bis zum Abschluss bleibt diese Klasse wohl so wie sie ist.

In dem Sinne, alles Liebe und ich hoffe ich schreibe den nächsten Eintrag in nicht ganz so weiter Zukunft.


2 Antworten zu „Mitte April“

  1. Avatar von Kerstin Becker
    Kerstin Becker

    Hallo Britta, sehr interessant, ich habe es mit Vergnügen gelesen. Dir weiter viel Spaß und viel Erfolg in der Schule. Viele Grüße an dich und Yuma.

  2. Avatar von Holger
    Holger

    Viele Grüße und genießt den Frühling weiter!

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